Was ist für eine gute Mensch-Hund-Beziehung wichtig?

Unser Blick auf Hunde hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gewandelt. Früher bewachten sie vor allem Haus und Hof, halfen bei der Jagd, hielten „Schädlinge“ im Zaum oder waren dem Menschen sonst auf irgendeine Weise nützlich. Heute werden Hunde hierzulande Großteils als Sozialpartner und Familienmitglied gesehen. Auch das Hundetraining hat sich weiterentwickelt und viele neue Erkenntnisse sind darin eingeflossen. Trotz aller Nähe und Anpassung an den Menschen sind Hunde dennoch Hunde, mit ihren ganz besonderen Eigenschaften und Bedürfnissen.

 

Was braucht es, damit die Mensch-Hund-Beziehung gelingt und beide Seiten sich wohlfühlen?

 

Verständnis: Wenn du verstehst, was dein Hund braucht, was er mit seiner Körpersprache ausdrückt und warum er so und nicht anders in bestimmten Situationen reagiert, dann seid ihr schon einen riesigen Schritt in Richtung harmonischem Alltag gegangen. Mach dich schlau über Hundeverhalten und nimm dir Zeit, deinen Hund kennenzulernen. Jeder Hund ist anders, jeder hat seinen individuellen Charakter. Das heißt dein neuer Hund wird nicht so sein, wie dein alter. Und vielleicht entspricht dein Hund auch nicht der Rassebeschreibung oder deinen Erwartungen. Je mehr du deinen Hund so nehmen kannst, wie er ist, desto glücklicher werden ihr miteinander werden.

 

Sicherheit und Vertrauen: Lernt dein Hund dich als verlässlichen Partner kennen, der vorausschauend handelt und weiß, wie er auf ihn eingehen kann, dann kann zwischen euch Vertrauen wachsen. Wenn dein Hund merkt, dass du ihn nicht in Situationen führst, die er nicht meistern kann, folgt er dir gerne auf euren kleinen Abenteuern des Alltags. Zeig deinem Hund die Welt und lass sie ihn im eigenen Tempo erkunden. Sei für deinen Hund die sichere Basis und der Hafen, in dem er sich aufgehoben fühlt und zu dem er immer gerne kommt.

 

Klarheit: Je besser dein Hund dich versteht und je klarer du ihm kommunizierst, was du von ihm möchtest, desto reibungsloser gestaltet sich euer Alltag. Hunde sind Meister darin unsere Körpersprache und Stimmung zu lesen. Wenn das, was du sagst und was du ausdrückst, nicht zusammenpasst, fällt es deinem Hund schwer dich zu verstehen.

Für jedes Zusammenleben sind außerdem klare Regeln wichtig. Darf der Hund mal aufs Sofa und mal nicht, ohne dass er erkennen kann warum, führt das zu Verwirrung und Stress. Nicht nur bei Regeln gilt Konsequenz, auch Signale (Kommandos) sollten immer das Gleiche für den Hund bedeuten.

 

Geduld: Junge Hunde oder Hunde, die bisher in einem anderen Umfeld gelebt haben, müssen vieles, was für uns selbstverständlich ist, erst lernen. Wir müssen ihnen unsere Welt und unsere Regeln verständlich erklären, damit sie begreifen, wie sie sich verhalten sollen. Das braucht seine Zeit. Ein Welpe wird nicht von heute auf morgen stubenrein. Ein neuer Hund kann noch nicht alleine bleiben. Je geduldiger und verständnisvoller wir auf unsere Hunde eingehen, desto stressfreier gestaltet sich der Lernprozess. Behandle deinen Hund fair und mit Respekt. Erwarte nichts von ihm, dass du ihm noch nicht beigebracht hast oder er gar nicht leisten kann. Zeig ihm freundlich, was du von ihm willst und honoriere seine Kooperation.

 

Erfüllte Bedürfnisse: Das Wohlbefinden ist die erste Priorität. Viele unerwünschte Verhaltensweisen entstehen, wenn die Bedürfnisse des Hundes nicht erfüllt sind. Hat er zu wenig geschlafen, ist er gestresst, tut ihm etwas weh, fühlt er sich alleine oder ist er unausgelastet, wird er viel eher bellen, an der Leine ziehen, Dinge zerbeißen oder ähnliches. Geht es deinem Hund gut und er ist entspannt, dann zeigt er viel weniger problematisches Verhalten. Was dein Hund genau braucht ist individuell. Wie wir Menschen brauchen Hunde aber auf jeden Fall ein für sie angemessenes Gleichgewicht zwischen Entspannung und Beschäftigung, um sich wohlzufühlen.

 

Wenn es dir dann noch gelingt schöne, gemeinsame Erlebnisse mit deinem Hund zu schaffen, sei es beim Spielen, Trainieren, Kuscheln oder Spazierengehen, steht einer guten Beziehung und stabilen Bindung zwischen euch nichts mehr im Wege. Wenn dein Hund weiß, dass mit dir erfreuliche Aktivitäten passieren und von dir schöne Dinge kommen, wird er motiviert mit dir zusammenarbeiten und gerne bei dir sein.