Ich meinen bisherigen Beiträgen habe ich häufig das Wort Signale verwendet. Warum? Und was bedeutet es?
Ein Signal ist im Zusammenhang mit Hundetraining das gewaltfreie Äquivalent zum sonst oft üblichen Begriff Kommando.
Das Wort Kommando impliziert, dass der Hund diesem Folge zu leisten hat. Tut er das nicht, wird er als ungehorsam wahrgenommen und muss „korrigiert“ oder nach manchen Meinungen „untergeordnet“ (beides bedeutet bestraft) werden. So ist zumindest die Vorstellung vieler Menschen hinter diesem Begriff.
Trainiert man in dieser Art und Weise, erhält man vielleicht einen Hund, der diesen Kommandos folgt. Oft tun diese Hunde das aber nicht aus Freude an der Arbeit, sondern aus Angst vor möglicher Bestrafung. Manche „brav und folgsam“ erscheinenden Hunde sind nichts anderes, als gehemmte Hunde, die in ihrer Verhaltensvielfalt eingeschränkt sind, weil sie nie wissen, wann es mal wieder unangenehme „Korrekturen“ gibt.
Was ich und meine gewaltfrei arbeitenden Kolleg*innen mit unserem Training erreichen wollen, sind Hunde, die motiviert mit ihren Menschen zusammenarbeiten, freudig auf unsere Anleitungen reagieren und deren Selbstwirksamkeit erhalten bleibt (oder sofern sie wegen schlechter Erfahrungen kaum vorhanden ist, sogar gefördert wird).
Für diese Art von Training passt der Begriff Signale viel besser, denn er lenkt den Fokus weg vom Gehorsam hin zum kooperativen Trainieren. Reagiert mein Hund nicht auf meine Signale, hat er diese nicht verstanden oder ich habe sie (noch) nicht gut genug mit ihm geübt. Ich kann mir also Gedanken darüber machen, wie ich mein Training anders gestalten kann, damit mein Hund mich versteht und gerne mitmacht.
Dieser Trainingsansatz lässt uns ganz anders auf den Hund und unsere eigene Verantwortung schauen. Er führt zu einer wohlwollenderen Sicht auf den Hund als Lernenden, den es bestmöglich zu unterstützen gilt, damit er motiviert lernen und unsere Anleitungen verstehen kann.